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DIN-18041

Gestern hatte ich die Ehre das Hörsamkeit-Symposium des Deutschen Instituts für Normung – kurz DIN – eröffnen zu dürfen…

In dem mit modernster Raumtechnik ausgestattetem Tagungsraum des DIN besprach man mit (Raum-)Akustikexperten aus der ganzen Bundesrepublik die Neufassung der DIN-Norm 18041 „Hörsamkeit in Räumen – Anforderungen und Hinweise für die Planung“.

>Hinter dem ungewöhnlichen Begriff „Hörsamkeit“ verbirgt sich die Hörfreundlichkeit der jeweiligen Raumakustik. Eine hohe Hörsamkeit besteht demnach in Räumen, die mittels besonderer baulicher Gestaltung und ausreichend schallschluckender Flächen das gesprochene Wort gut hörbar machen. Auch im Sinne der Barrierefreiheit ist die Norm eine notwendige Grundbedingung, wenn hörgeschädigte Menschen in Klassen- und Vortragsräumen etwas verstehen sollen. Doch nicht nur das: Eine medizinische Studie belegt, dass rund 12 Prozent der Schülerinnen und Schüler einer Klasse übers Jahr gemittelt schwerhörig sind. So reicht schon eine einfache Erkältung, um aus jedem vorübergehend einen Schwerhörigen zu machen.

Ein anderes Problem ist die Lärmbelastung: Im dritten Bild macht Dr. Gerhart Tiesler vom ISF Bremen deutlich, wie selbstverständlich eine laute Umgebung in der Gegenwart ist. Unsere Steinzeit-Urahnen lebten hingegen in einer leisen Welt. Die Anpassung an die neuen Bedingungen hat jedoch noch nicht stattgefunden. Die Folge: Lärmbelastungen gelten zurecht als die bedeutendsten Auslöser von Stress. In Schulklassen potenziert sich das Problem, insbesondere wenn sich diese in eine der zügig errichteten Schulgebäude der 1960er und 1970er Jahre befinden. Die Forscher vom ISF Bremen verglichen daher in einer Studie die Lärmsituation an fünf verschiedenen Schulen und kamen zu einem interessanten Ergebnis: Durch optimierte Raumakustik gemäß DIN 18041 lässt sich die Lärmbelastung um 13-14 Dezibel reduzieren! Das ist ungefähr der Unterschied zwischen dem Geräuschpegel eines Staubsaugers und dem einer ruhigen Ecke in der Wohnung. Das entlastet Tag für Tag sowohl Lehrer als auch Schüler, sorgt für mehr Konzentration sowie Leistungsfähigkeit und beugt stress- und lärmbedingten Erkrankungen vor!

Daher ist es wichtig, dass die DIN 18041 schleunigst die Aufnahme in die Bauordnungen der Länder findet. Damit wäre die raumakustische Optimierung in Schulräumen zukünftig gesetzlich sichergestellt – zur Freude von Schülern und Lehrern.