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172. Plenarsitzung: Berufsorientierung, Berufliche Bildung

Thema:

Berufsorientierung strukturieren, Berufliche Bildung reformieren, Zukunft sichern

Plenarprotokoll:

Plenarprotokoll 20/172

Redetext:

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Meine Damen und Herren!

Es ist wieder mal so weit: Zwei Jahre nachdem wir in dieser Legislatur den ersten Antrag zur beruflichen Bildung eingebracht haben, sind „Los Wochos“ für die berufliche Bildung.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU)

In der letzten Sitzungswoche ging es um den Berufsbildungsbericht und in erster Lesung um den Gesetzentwurf zum Abkommen zwischen Deutschland und Frankreich über die berufliche Ausbildung. Heute ist nun unser Antrag zur beruflichen Bildung auf der Tagesordnung. So gut es ist, dass wir uns alle einig sind, dass dieses Thema ein wichtiges ist, so entscheidend ist es, dass am Ende auch etwas dabei herauskommt.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Ja, das gemeinsame Ziel, das uns eint, ist die Stärkung der beruflichen Bildung; da sind wir uns komplett einig. Wir hatten deswegen auch am Anfang dieser Legislatur zwei Punkte in einen Antrag gepackt – nicht zu übersehen, ganz einfach –: Verrechtlichung des DQR, das heißt endlich Gleichstellung der beruflichen und akademischen Bildung, und eine smarte Berufsorientierung, die ihren Namen auch verdient.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Dr. Anja Reinalter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Die Reaktion der Ampel war damals: Da muss man noch viel mehr machen. Das machen wir ja schon. Da
kommt was. Passt mal auf! – Und wir haben aufgepasst. Schaut man sich an, was aus den Planungen geworden ist, dann muss man sagen: Es ist zumindest ernüchternd. Aus der viel besseren Exzellenzinitiative Berufliche Bildung wurde eine Dachmarke, unter der lediglich Bestehendes fortgeführt wurde. Aus der besseren Berufsorientierung wurde nun, zum Auftakt des Sommers der Berufsausbildung, das Berufsorientierungsportal zynd. Ja, schön, aber das n-plus-einte Berufsorientierungsportal hinzuzufügen, bringt jetzt nicht so fürchterlich viel.

(Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf des Abg. Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])

Bleibt als Letztes der Pakt für berufliche Schulen. Dazu haben wir eine Kleine Anfrage gestellt, was denn
da passiert ist. Wir haben 3,5 Jahre in der Enquete-Kommission „Berufliche Bildung“ miteinander geschwitzt; die, die dabei waren, wissen das noch. Da ging es auch um die Berufsschulen; da kam ein Pakt für berufliche Schulen zum Nachkochen raus. In der Antwort auf die Kleine Anfrage liest man, dass man jetzt einen Fachbeirat eingesetzt hat, der – ich zitiere – „sich in seiner konstituierenden Sitzung mit der Paktarchitektur und den vorgesehenen Arbeitsprozessen“ beschäftigt hat. „Hierzu gehörte auch ein Austausch zur Geschäftsordnung …“ Ich erspare Ihnen den Rest. Das nach zweieinhalb Jahren!
Freunde, wozu haben wir da dreieinhalb Jahre geschwitzt?

(Beifall bei der CDU/CSU)

An dieser Stelle kann man mehr erwarten. Daher bringen wir heute wieder konkrete Vorschläge ein. Um im Fußballjargon zu bleiben: Nachdem wir vor zwei Jahren schon einmal den Ball vors Tor gelegt haben – und der Torwart war weg; Sie hätten ihn nur reinmachen müssen –, haben Sie den Ball genommen und
sind zum Mittelpunkt zurückgelaufen. Nun bringen wir ihn wieder vors Tor, legen ihn dorthin und sagen: Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung durch eine Verrechtlichung des DQR nach der Art, wie in der Enquetekommission vorgeschlagen. Punkt eins. Dann würde endlich die Sonntagsrede „Andersartig, aber gleichwertig“ endlich von einem Traum zur Realität werden.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Zweitens: eine Qualitätsoffensive Berufsbildung. Lassen Sie es krachen! Das heißt: Machen Sie mal was Neues! Angefangen bei einer Potenzialanalyse über eine entsprechende individuelle Suche für den Einzelnen – das heißt, kein Informationsgewitter aus Messen und Informationsveranstaltungen, sondern gezielt für den Einzelnen – suchen wir den richtigen Beruf, damit er oder sie am Ende wirklich das kriegt, was seinen oder ihren Talenten entspricht. Das ist unser zweiter Vorschlag.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Und als Letztes: Attraktivität der beruflichen Bildung steigern. Lassen Sie uns die guten Dinge, die etwa aus der akademischen Bildung kommen – nämlich das Campus-, das Korpsgefühl, was man dort hat –, zum Beispiel in einem Azubi-Campus umsetzen! Es gibt so was zum Beispiel bei den Gesundheitswerkern, den Hörgeräteakustikern.

Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt: Sie kommen zum Ende, bitte.

Ich bin fertig.

(Heiterkeit des Abg. Stephan Brandner [AfD])

Da brauchen Sie nur abzuschreiben, da kriegen Sie alles geschenkt. Also: Einfacher können wir es Ihnen nicht mehr machen.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU)