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Blog

115. Plenarsitzung: Versorgung von Long/Post-COVID und Post-Vac-Syndrom

Thema:

Versorgung von Long/Post-COVID und Post-Vac-Syndrom

Plenarprotokoll:

Redetext:

Stephan Albani (CDU/CSU):

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wir stehen heute hier und machen die Schlussberatung unserer Anträge zur Bekämpfung der Auswirkungen von Long Covid, ME/CFS und Post-Vac-Syndrom. Bisher haben Sie gegen jeden dieser Anträge gestimmt. Wir als konstruktive Opposition fordern Sie von SPD, Grünen und FDP nun auf: Stimmen Sie unseren Anträgen doch besser zu! Springen Sie doch endlich einmal über Ihren Schatten!

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)

Sie wissen es: Die Betroffenen erwarten das von uns, sie erwarten eine breite Mehrheit. Jeden Tag erreichen uns Berichte von Betroffenen und ihren Angehörigen, die uns ihre persönlichen, oft tragischen Geschichten mitteilen. Sie berichten von ihrem täglichen Kampf, von ihrem Leid, von der Verzweiflung, die sie empfinden, wenn sie nach einer richtigen Diagnose keine wirksamen Behandlungsmethoden finden. Es sind Geschichten von Menschen, die sich in einer endlosen Spirale der Hilflosigkeit gefangen sehen, die sich durch unsere Gesellschaft zieht und unermessliches Leid und Verzweiflung verbreitet. Und anders, als es mein Kollege zuvor gesagt hat: Es ist leider noch nicht viel auf dem Weg. Wir müs- sen daran noch arbeiten.

Ich habe mir heute einmal den Haushalt im Detail angeschaut. Die Mittel für die Lebenswissenschaften werden in dem jetzigen Haushaltsentwurf um 8 Prozent, also um 50 Millionen Euro, gekürzt, gerade im Bereich der Projektforschung. Und genau da würde so etwas ansetzen, was wir hier besprechen. Das darf nicht sein.

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)

Wir, die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, haben zwei Anträge eingereicht, mit denen wir maßgeblich zur Verbesserung der jetzigen Situation von Betroffenen und ihren Angehörigen beitragen wollen. Wir fordern insbesondere:

Erstens. Eine erhebliche Ausweitung der Forschung zu Long Covid, ME/CFS und Post-Vac-Syndrom, kurzum: zu den sogenannten postviralen Erkrankungen.

Zweitens. Eine langfristige und breit angelegte Forschungsstrategie gegen Long Covid unter gemeinsamer Federführung des BMBF und BMG nach dem Vorbild der Nationalen Dekade gegen Krebs.

Drittens. Die Einbeziehung von Aspekten der Forschung zu Post-Vac-Syndrom und ME/CFS, mit dem Ziel, vorhandene Synergieeffekte nutzen zu können.

Viertens. Den Aufbau von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen sowie die Ermöglichung
des Zugangs zu den Gesundheits- und Sozialleistungen für die Betroffenen.

Fünftens. Die Förderung von Rehabilitationsmaßnahmen für die Angehörigen und die Betroffenen.

In unseren zahlreichen Fachgesprächen mit Fachpolitikern und Wissenschaftlern wurden wir mit diesen Forderungen bestätigt. Die Teilnahme von insgesamt 400 Betroffenen am digitalen Fachgespräch im März zeigte noch einmal, wie groß an dieser Stelle letzten Endes die Not und die Hoffnung, die auf uns allen hier ruht, sind.

(Beifall des Abg. Sepp Müller [CDU/CSU])

Wir benötigen dringend eine verbesserte Versorgungsstruktur, und wir müssen dafür sorgen, dass die Betroffenen die Anerkennung erfahren, die sie benötigen.

Ich danke insbesondere, nachdem ich ihn eben kritisiert habe, Professor Seiter. Lieber Stephan, dass du dich bemüht hast, einen gemeinsamen Antrag auf den Weg zu bringen, finden wir sehr gut. Wir finden es schade – und wir sind beide sehr traurig –, dass das mit den Kollegen der Ampel leider nicht funktioniert hat. Wir müssen an dieser Stelle weiterkämpfen, um am Ende für die Betroffenen das Notwendige zu erreichen.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU)