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Erster Tag des „Global TB Summit“ in Südafrika
Am 27. November ging es für mich direkt nach der letzten Bundestagssitzung mit dem Flugzeug in Richtung Südafrika. Das Destinationsziel: Kapstadt. Dort fand die seit rund 100 Jahren wichtigste politische Konferenz zum Kampf gegen die Tuberkulose – kurz: TB – statt.
Cape Town, wie es in einer der vielen südafrikanischen Amtssprachen heißt, empfing mich mit brütender Hitze: 33 Grad Celsius zeigte das Thermometer. Den Samstag benötigte ich angesichts des enormen Temperaturunterschieds für eine umfassende Akklimatisierung. Seitens des Konferenzausrichters wurde ich von Matt Oliver, Generalsekretär des „Global TB Caucus“, begrüßt und mit dem Wesentlichen vertraut gemacht. Abends gab es ein Kennlerndinner mit den anderen Parlamentariern und gesundheitspolitischen Experten.
Der inhaltliche Teil der Konferenz begann am Sonntag (29.11.), dem ersten Gipfeltag: Der britische Abgeordnete Nick Herbert MP begrüßte uns offiziell in seiner Funktion als Ko-Vorsitzender des „Global TB Caucus“, einem Zusammenschluss von Politikern zur Bekämpfung der Tuberkulose. Direkt im Anschluss verschaffte uns der Direktor des globalen TB-Programms der Weltgesundheitsorganisation, Prof. Mario Raviglione, eine Übersicht zur Weltlage bei der Infektionskrankheit. Auch zwei Exkursionen standen auf dem Programm: Gemeinsam besuchten wir das „Brooklyn Chest Hospital“. Dies ist eines der staatlichen TB-Krankenhäuser und leistet in der Region vor allem die Behandlung von Patienten mit besonders gefährlicher multiresistenter TB. Im Anschluss ging es zum berüchtigten Pollsmoor Prison, einem Hochsicherheitsgefängnis in dem während der Apartheid auch Nelson Mandela einsaß. Dort infizierte sich dieser mit der Tuberkulose. Auch heute ist die Krankheit ein großes Problem. Daher wurden hier seit 2013 rund 90.000 Häftlinge mit Unterstützung der NGO „Stop TB Partnership“ auf TB untersucht. Denn die Erkennung der Krankheit ist häufig schwierig. Abhilfe schafft eine neue Technologie namens „GeneXpert“. Das Diagnosegerät erkennt innerhalb von 90 Minuten, ob sich DNA-Anteile der TB-Erreger in der Speichelprobe finden. Dieses Gerät gilt als wichtiger Meilenstein in der TB-Diagnose, denn er ermöglicht schnelle, verlässliche und – für das medizinische Personal – sichere Tests.
Am Abend lud uns der südafrikanische Gesundheitsministers Aaron Motsoaledi zu einem Empfang ein. Mit dabei waren Baron Jim O’Neill of Gatley (Minister of the UK Treasury und Urheber des BRIC-Schwellenländerkonzept) sowie Helen Clark (ehemalige Ministerpräsidentin Neuseelands und Direktorin des „Development Programme“ der Vereinten Nationen).