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Mauerfall
Debatte zum 25. Jahrestag des Mauerfalls am 9. November im Bundestag. Es war, wie das Ereignis, um das es ging, ein bemerkenswertes Ereignis. Zum einen war es offiziell ja keine “Feierstunde” im Parlament, weil die Linken dies abgelehnt hatten.
Dennoch war es ein feierlicher Rahmen für eine “Debatte” mit Musik, kurzen Filmeinspielungen (siehe Foto) und Gast: Wolf Biermann. Man merkte dem 1976 aus der DDR ausgebürgerten Musiker an, wie unbequem er auch heute noch sein kann und wie präsent die Vergangenheit deutscher Geschichte in der Gegenwart plötzlich werden kann. Ein diskutabler und grenzwertiger Auftritt eines respektablen Mannes.
Nach ihm ergriffen Vertreter aller Fraktionen das Wort und riefen in teils sehr persönlichen Worten die Zeit vor 25 Jahren bis zur Gegenwart nochmals in Erinnerung.
Wir können sehr dankbar sein, dass die Ereignisse so abliefen, wie sie abliefen, initiiert von den vielen tausenden Menschen, die friedlich ihr Regime beseitigten. Ich wäre ansonsten schwerlich Mitglied eines in Berlin befindlichen Parlamentes geworden.
Vor dem Reichstag waren schon in Vorbereitung der sonntäglichen Aktion der “Lichtergrenze” (8000 Ballons symbolisieren den ehemaligen Grenzverlauf zwischen Ost- und Westberlin) einige der Ballons aufgebaut (siehe Foto). Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, zu wissen, dass da, wo heute fröhliche Leuchtballons Party-Element sind, früher eine tödliche Grenze zwischen zwei Systemen verlief. Heute verliefe sie genau zwischen meinem Büro und dem Reichstagsgebäude. Ich freue mich daher sehr, mit meinen beiden Söhnen die nächsten Tage in Berlin auf dem Spuren der Zeit unterwegs sein zu können – auch um der nächsten Generation die Bedeutung der Ereignisse von vor 25 Jahren nahezubringen.