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Am Dienstagabend fand am Brandenburger Tor die Mahnwache für ein “weltoffenes und tolerantes Deutschland und für Meinungs- und Religionsfreiheit” statt…
Zu der Mahnwache unter dem Motto “Zusammenstehen – Gesicht zeigen” hatten der Zentralrat der Muslime in Deutschland und die Türkische Gemeinde Berlin aufgerufen. Doch auch Vertreter anderer Konfessionen wie dem Christen- und Judentum beteiligten sich daran.
Die Vielfalt der Redner und die gewählten Worte beeindruckten mich nachhaltig. Vor allem die Worte von Bundespräsident Gauck waren ein wichtiges Signal an die Adresse von islamistischen Extremisten: “Wir alle sind Deutschland. Wir schenken Euch nicht unsere Angst. Euer Hass ist unser Ansporn!”
In einem anderen Sinne bewegend war das gemeinsame Gedenken an die Opfer der schrecklichen Verbrechen in Paris. Persönlich ist das Schicksal dieser Menschen eine Tragödie. Politisch stellen das Massaker und die Geiselnahmen durch islamistische Terroristen einen fundamentalen Angriff auf unser aller Freiheit und den Kern unseres demokratischen Wertesystems dar.
Dabei wird immer wieder die Diskussion darüber geführt, welche Religionen nun zu Deutschland gehören und welche nicht. In meinen Augen sind diese Auseinandersetzungen zu Abend- und Morgenland, christlich-jüdisches und islamisches Weltbild wenig zielführend. Statt sich historisch und kulturell auseinander zu dividieren, muss verstanden werden, dass alle hier lebenden und auf dem Boden der Verfassung stehenden Menschen ein kleiner, aber wichtiger und wertvoller Teil des gegenwärtigen Deutschlands sind – unabhängig ob sie sich Moslem, Jude, Atheist, Katholike oder Protestant nennen.
Versuchen wir also den klugen Rat eines großen amerikanischen Bürgerrechtlers umzusetzen – im Großen wie im Kleinen:
„Wir müssen immerfort Deiche des Mutes bauen gegen die Flut der Furcht.“
– Martin Luther King jr. (1929-1968)