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Martin Qassemi: Termin in der afghanischen Botschaft in Berlin
Am Mittwochmittag stand für den 22-jährigen Martin Qassemi aus Oldenburg einer der wichtigsten Termine in seinem bisherigen Leben an: In der afghanischen Botschaft in Berlin sollte er endlich jene Papiere erhalten, welche die Richtigkeit seines Nachnamens bestätigen.
Diese setzt die Ausländerbehörde seiner neuen Heimat Oldenburg als zwingende Voraussetzung für seine Einbürgerung in Deutschland voraus. Um eine Lösung zu finden, hatte Martins Mutter Ruth Bensmail vor einigen Wochen eine Petition auf Change.org gestartet (www.change.org/martin), der sich bis heute mehr als 107.000 Menschen mit ihrer Unterschrift angeschlossen hatten.
Bei dem Termin in der Botschaft waren neben Ruth Bensmail auch meine Büroleiterin Elke Griesbach, sowie Gregor Hackmack, Deutschlandchef von Change.org, dabei. Gleich nach dem Botschaftstermin erfuhr ich vom glücklichen Ausgang durch ein persönliches Telefonat mit Martin Qassemi. „Ich habe heute mein Leben zurückbekommen. Der Botschafter hat sein Verständnis gezeigt und Menschlichkeit vor Bürokratie walten lassen”, sagte dieser der anwesenden Presse. „Über ein Jahr lang wollten sie mir meine Identität nehmen, ich wollte meinen Namen um keinen Preis aufgeben. Ich danke besonders Herrn Albani, Herrn Kossendey, meinem Opa und allen Zeichnern auf Change.org.”
Die afghanische Botschaft hat Martin eine Geburtsurkunde auf seinen Nachnamen Qassemi ausgestellt – der entscheidende Schritt für die Einbürgerung. Jetzt hoffe ich, dass man ihm auch in Oldenburg weiterhilft und seinem Einbürgerungsantrag endlich statt gibt. Alle gesetzlichen Voraussetzungen sind nun erfüllt! Hoffen wir also, dass Martin jetzt voll und ganz in Deutschland ankommen und seine beruflichen Wünsche verwirklichen kann!