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Landwirtschaft ist unsere Lebensgrundlage
Gestern protestierten Bauern aus ganz Deutschland in der Hauptstadt für ihre Interessen. Ich habe mich mit Landwirten aus dem Ammerland und der Friesischen Wehde getroffen, um mich auch hier in Berlin mit ihnen über ihre Sorgen, Nöte und Anliegen auszutauschen. Denn der gegenwärtige Wandel ist enorm: Um 1900 versorgte ein Landwirt fünf Menschen in Deutschland, heute sind es 155!
Das heißt im Umkehrschluss auch: Immer weniger Menschen haben andere Berufe ergriffen: in der Industrie, im Handwerk, im Handel und nicht zuletzt im Bereich der Dienstleistungen. Unsere Lebensmittel erzeugen wir nicht mehr selbst, kaufen sie im Geschäft um die Ecke, wünschen Qualität und vernünftige Preise. Unser Bezug zur Landwirtschaft ist bei weitem nicht mehr so unmittelbar wie früher.
Mit Blick auf den Klimaschutz wird den Landwirten viel abverlangt, und zwar in kurzer Zeit: EU-Vorgaben für besseres Grundwasser, Gerichtsurteile zum Kastenstand in der Schweinehaltung, weniger Pflanzenschutzmitteleinsatz, um nur einige der Themen zu nennen. Wir dürfen unsere Bauern nicht zu den alleinigen Verursachern des Klimawandels abstempeln. Schließlich sind auch maßgeblich wir es als Verbraucher, die wir uns umstellen, unseren Beitrag leisten müssen. „Bauern-Bashing“ ist kein sinnvoller gesellschaftlicher Beitrag. Wir müssen anständig miteinander reden, auf wenn wir kritisieren oder kritisiert werden.