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Ammerländer und Oldenburger Erde für Berlin
Besuchergruppe aus dem Wahlkreis brachte Erdspende mit
Berlin – Seit nunmehr fast 15 Jahren existiert mitten in einem Innenhof des Reichstagsgebäudes eine bewusst sich selbst überlassene Grünfläche. Sie ist neben einem leuchtfähigen Schriftzug das wichtigste Element des Kunstwerks „DER BEVÖLKERUNG“ und erhielt am heutigen Mittwoch eine Erdspende aus dem Ammerland und Oldenburg. Die Aktion ging auf eine Einladung des Bundestagsabgeordneten Stephan Albani zurück: „Ich freue mich, dass alles geklappt hat. Und ich bin meinen Gästen aus dem Wahlkreis dankbar, dass sie die beiden Säcke Erde fast 450 Kilometer durch die Bundesrepublik transportiert haben.“
Mit dem Entleeren zweier mitgebrachter Erdsäcke vereinigte die Besuchergruppe symbolisch ihre Heimat mit anderen Regionen Deutschlands. „Der fruchtbare Torfboden wird den Pflanzen sicher gut tun. Schön, dass nun auch Ammerland und Oldenburg – Seit‘ an Seit‘ – zu diesem gesamtdeutschen Mischboden gehören!“, freute sich Stephan Albani.
Angesichts des Wildwuchses auf dem Kunstwerk fühlte sich ein Besucher aus dem Ammerland zu der Bemerkung hingerissen, dass Parks und Gärten im Nordwesten deutlich mehr Pflege bekämen. Allerdings gehöre die Vernachlässigung zum künstlerischen Konzept, erwiderte eine Vertreterin des Kunstreferats des Bundestages. Die Fläche steht damit im bewussten Kontrast zum penibel gepflegten Parlamentssitz und bietet eine kleine Oase des Grünen für Pflanzen und Insekten.
Hintergrund:
Seit September 2000 befindet sich die Installation „DER BEVÖLKERUNG“ von Künstler Hans Haacke in einem der Innenhöfe des Reichstagsgebäudes. In dieser von Holzbohlen eingefassten Fläche umschließt ein gärtnerisch nicht betreutes, frei wucherndes Biotop einen Schriftzug aus leuchtfähigen Buchstaben. Der Schriftzug „DER BEVÖLKERUNG“ ist im selben Schrifttyp gehalten, den Peter Behrens 1916 eigens für die zentrale Inschrift „DEM DEUTSCHEN VOLKE“ auf dem Giebel des Reichstagsgebäudes erstellte.
Das künstlerische Konzept von Hans Haacke sieht vor, dass die Pflanzenfläche der Installation von Besuchern aus den Wahlkreisen Deutschlands mit der jeweils heimischen Erde befüllt wird.