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44. Plenarsitzung: Berufsausbildungsförderungsgesetz, Bildungsbericht

Thema:

Berufsausbildungsförderungsgesetz, Bildungsbericht

Plenarprotokoll:

Redetext:

Stephan Albani (CDU/CSU):

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Zwei Seiten einer Medaille: andersartig aber gleichwertig; die zwei Säulen, auf denen unsere Wirtschaft stabil ruht. Dies sind Beschreibungen für die berufliche und akademische Ausbildung, die jeden Tag von zahlreichen Menschen aus Politik, Kammern, Schulen und vielem anderen mehr und auch heute hier gerne und häufig benutzt werden. Insofern habe ich mich schon sehr gewundert, dass die Ampelfraktionen die Debatte zum jährlichen Berufsbildungsbericht kurzerhand in die Debatte zur BAföG-Novelle haben einfließen lassen. Nach dem Verlauf der Reden – die beiden letzten waren löbliche Ausnahmen – ist der Berufsbildungsbericht – das muss man sagen – fast untergegangen. Uns war der Berufsbildungsbericht stets eine eigene Debatte wert.

(Beifall bei der CDU/CSU – Sönke Rix [SPD]: Das stimmt ja gar nicht!)

Wir von der Union haben in den vergangenen Jahren die berufliche Bildung durch das Berufsbildungsmodernisierungsgesetz und wesentliche Verbesserungen des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes gestärkt. Da sich die bisherigen Beiträge überwiegend mit dem BAföG beschäftigt haben, mögen mir die Studierenden verzeihen, wenn ich jetzt den Kolleginnen Staffler, Schön und Connemann in vollem Umfang zustimme, weniger das Gesagte wiederhole und mich mehr um Ausgleich bemühe.

Frau Ministerin, Sie sprechen von Ihrem Haus als dem Chancenministerium. Konkrete Vorschläge zur Stärkung der beruflichen Bildung jenseits der Ankündigung eines Exzellenzclusterwettbewerbes haben Sie bisher aber nicht vorgelegt. Da wir in der letzten Legislaturperiode schon einen Exzellenzclusterwettbewerb auf den Weg gebracht haben – InnoVET –, würde ich mir wünschen, dass hier Konkretes folgt. Aber keine Sorge: Wir helfen gerne. Ich weise auf die Debatte heute Abend hin, in der wir weitere Vorschläge unterbreiten, die Sie gerne aufgreifen können.

(Beifall bei der CDU/CSU)

Nach Corona brauchen wir mindestens einen Boost für die berufliche Bildung. Wenn das heute eine Jahrhundertreform ist, dann erwarte ich eine Jahrtausendanstrengung. Auch der Ausbildungsmarkt leidet in den letzten zwei Jahren mit Corona unter den Folgen der Pandemie. Ein Blick in den Berufsbildungsbericht zeigt es uns. Die Zahl der Ausbildungsverträge liegt noch immer deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau: minus 9,9 Prozent im Vergleich zu 2019. Die Zahl der Ausbildungsanfänger und -anfängerinnen hat sich nur leicht um 1,3 Prozent erhöht. Rückgänge zeigen sich nun leider auch in schulischen Ausbildungsgängen, die in den letzten Jahren sogar gegen den Trend aufgewachsen sind.

Positiv ist jedoch zu vermerken, dass das Ausbildungsangebot auf 536 200 Ausbildungsstellen gewachsen ist. 63 000 unbesetzten Stellen stehen noch 24 000 Suchende gegenüber; Passungsprobleme sind also weiterhin ein Thema. Hier braucht es Ideen, um diese Dinge anzugehen. Wir fordern daher unter anderem eine strukturierte und zielorientierte Berufsorientierung, um junge Menschen passgenau und niederschwellig zu erreichen. Es braucht dazu individuelle, auf den Einzelnen zugeschnittene Pläne für Schnuppertage und Praktika, statt getrennt voneinander absolvierte Maßnahmen, die mehr an der Verfügbarkeit als an den Talenten der Suchenden orientiert sind.

Die Bundesregierung könnte dabei übrigens auch auf die Anstrengungen aus dem letzten Sommer, dem Sommer der Ausbildung, zurückgreifen, darauf aufbauen und diese weiterverfolgen. Aber auch das wird nicht reichen.

Für Weiteres reicht heute leider meine Redezeit in dieser Debatte nicht. So viel also zum Frühstück, mehr berufliche Bildung zum Abendbrot um 18.30 Uhr.

Herzlichen Dank.

(Beifall bei der CDU/CSU)