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Blog

Berufsbildungsbericht 2017: Schon viel geschafft, noch viel zu tun.

Der Berufsbildungsbericht stellt das deutsche Ausbildungssystem Jahr für Jahr auf den Prüfstand. Ich ziehe meine Schlüsse aus dem Bericht 2017 und verdeutliche, worauf es in Ausbildungsrepublik Deutschland künftig ankommt.

Anfang April 2017 erschien der Berufsbildungsbericht 2017. Das Bundesbildungsministerium gibt diese Untersuchung alljährlich in Auftrag, um die deutsche Berufsausbildung auf Herz und Nieren testen zu lassen, Trends zu ermitteln und um sich Expertenrat für die zukünftige Ausbildungspolitik einzuholen.

In Sachen Ausbildungsstatistik gibt es sehr gute Nachrichten: Nie waren die Chancen auf einen Ausbildungsplatz für Jugendliche so gut wie heute! Auf 100 ausbildungssuchende Schulabgänger kommen im Schnitt 104,2 Ausbildungsangebote. Die Gesamtzahl der Ausbildungsplätze entsprach 2015 mit 520.300 Plätzen annähernd dem Vorjahreswert. Die Nachfrage ist so groß, dass viele Ausbildungsbetriebe leer ausgehen: So waren 43.500 offene Plätze gemeldet – ein Rekordwert mit Schatten. Denn gleichzeitig gingen 20.600 Bewerber leer aus. Die Ursache sind sogenannte Passungsprobleme: Anforderungen der Betriebe und Qualifikationen der Bewerber passen nicht zueinander. Gleichzeitig nahm der Anteil an Ausbildungsbetrieben weiter geringfügig ab und lag 2015 bei etwa 20%.

Hinzu kommt die oftmals zu geringe Attraktivität einer dualen Ausbildung gegenüber dem Studium – ein Umstand, der als „Akademisierungswahn“ Einzug in die gesellschaftliche Debatte gefunden hat. Doch obwohl viele die Uni der Berufsschule vorziehen, bricht ein bedeutender Anteil das Studium vorzeitig ab. Neben der persönlichen Problematik ist das auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ungünstig: Studienplätze sind teuer und Betriebe brauchen Fachkräfte für das weitere Wachstum.

Seitens der Union setzen wir seit Übernahme der Regierungsverantwortung im Jahr 2005 auf politische Gegenmaßnahmen: Sei es der Ausbau des Studienplatzangebots infolge der gestiegenen Nachfrage, deutlichen Verbesserungen beim Schüler- und Studenten-BAföG, neuen Förderprogrammen für die Weiterbildung, Unterstützung für Ausbildungsbetriebe und ein neues Beratungsprogramm für Studienabbrecher. Gleichzeitig reagieren wir auf die veränderte Situation infolge der Flüchtlingslage: Rechtsanspruch auf Anerkennung der Gleichwertigkeit von Berufsabschlüssen, Sprach- und Integrationskurse oder die 3+2-Regelung, mit der wir den Aufenthalt für Flüchtlinge während Ausbildung und zweijähriger Praxisphase garantieren.

Dieses Erfolgsprogramm wollen wir auch nach der Bundestagswahl fortführen und haben viele Ideen: Sei es eine bundesweite Berufsberatung an Gymnasien gegen die Studienabbrecherquote, die Digitalisierung unser Berufs- und Hochschulen oder die gezielte Stärkung der Schnittstelle zwischen akademischer und beruflicher Bildung.